Ich war unterwegs … in Mecklenburg-Vorpommern, genauer: an den mecklenburgischen Seen. Dort gibt es seit 2011 einen Pilgerweg, der von Friedland nach Neubrandenburg führt und anschließend in zwei Varianten (östlich oder westlich des Tollensees) zum Ort Mirow. Ein Weg durch landschaftliche Idylle, mit viel Wasser und Grün.
Los ging’s für mich in Neubrandenburg, eine kleine Stadt, die für Europas besterhaltene Stadtbefestigung der Backsteingotik bekannt ist. Doch beeindruckend sind nicht nur die durchgängige Stadtmauer, sondern auch die Wiekhäuser, Wehrtürme und Stadttore. Auf dem Weg vom Bahnhof durch die Stadt streift man die Johanniskirche als Teil der ehemaligen Franziskanerklosteranlage sowie die Marienkirche, die Konzertkirche Neubrandenburgs.
Neubrandenburg liegt am Tollensesee; der Pilgerweg führt lange Zeit daran entlang. So gelangt man nach Alt-Rhese. Der kleine Ort – einst Musterdorf mit vielen gleichförmigen Fachwerkhäusern – hat eine unrühmliche Vergangenheit als Sitz der Führungsakademie des Ärztebundes während der Nazizeit. Heute beherbergt das ehemalige Schulungsgebäude ein Hotel. Man passiert den Dorfkern mit Teich und kleiner Feldsteinkirche mit Fachwerkturm.
Nächster Ort am Weg ist Wustrow; auf der vorgelagerten Fischerinsel wurden bei archäologischen Grabungen seltene slawische Funde gemacht. Der Weg führt dann vom Wasser weg; in Prillwitz kann man wieder ans Ufer der Lieps mit tollem Blick auf die Kormoraninsel gelangen. Sehenswert sind auch das Prillwitzer Schloss als letzter weltlicher Bau des Mecklenburg-Strelitzer Herrscherhauses.
Der Weg führt weiter nach Hohenzieritz mit schönem Park und Schloss, das zeitweise Sommersitz der Herzöge von Mecklenburg-Strelitz war. Auf der weiteren Wegstrecke durchquert man ein Waldgebiet und erreicht Neustrelitz. Sehenswert sind der Marktplatz mit Stadtkirche, der Schlossgarten und der Hafen am Zierker See; auffällig ist der Grundriss der einstigen barocken Planstadt; die Straßen gehen sternförmig vom Marktplatz ab.
Über kleine Dörfer und vorbei an romantischen Seen gelangt man nach Wesenberg mit mittelalterlicher Burg, Fähranlager und Kanuverleih.
Dann geht es auf sandigen Wegen durch Kiefern- und Mischwald, durch Acker- und Wiesenflächen nach Mirow.
Die kleine Stadt wartet auf mit der Schlossinsel, mit historischem Torhaus und Residenzschloss, Kavaliershaus und Remise, einst Wohnsitz des mecklenburgischen Adels. Für Pilger besonders interessant ist die wuchtige Johanniter-Kirche mit Aussichtsplattform und Pilgerstempel.
















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