Ich war unterwegs … auf dem Sächsischen Jakobsweg von Bautzen nach Chemnitz. Eine Strecke, die neben einem Streifzug duchs Sorbenland auch das kulturelle Highlight Dresden sowie einen kleinen Abstecher ins Erzgebirge bereithält.
Bautzen ist mehr als Senf. Das lerne ich gleich, am Anfang des Pilgerweges, denn die Hochburg der Sorben in der Lausitz hat auch eine schöne Innenstadt nebst Dom St. Petri. Auf einem romantischen Rundgang an der Stadtmauer entlang passiert man jede Menge mittelalterliche Tore und Türme, und vom gegenüberliegenden Ufer der Spree bieten sich fantastische Blicke auf Altstadt und Schloss.
Von der Spree aus geht es dann auch los durch die Stadt am Fluss entlang Richtung Bischofswerda, der einstigen Bischofsstadt mit denkmalgeschütztem Marktplatz. Am Weg liegt das Granitdorf Demitz-Thumitz, wo traditionell in über 20 Steinbrüchen Granit abgebaut wurde.
Im weiteren Verlauf passiert man das bezaubernde Rittergut Großhartau und gelangt über ausgedehnte Waldgebiete und diverse Dörfer und Städtchen schließlich nach Dresden. Doch der Jakobsweg führt nicht nur mitten durch die touristischen Attraktionen der sächsischen Metropole, sondern auch durch unbekanntes Terrain wie den Dresdener Südwesten an der Weißeritz entlang, u. a. aufgelockert durch diverse Kunstobjekte.
Dann geht’s hinauf nach Pesterwitz, wo einst Otto Lilienthal lebte und wo es eine originelle Pilgerherberge in der ehemaligen Friedhofskapelle gibt. Vorbei an Weinbergen und durch weite Landschaften führt der Weg nach Grumbach mit schöner Pilgerunterkunft in einem alten Gutshof. Durch den Tharandter Wald gelangt man weiter nach Grillenburg mit Paddelteich und Naturbad.
Freiberg, einst Zentrum des Silbererzbergbaus, beeindruckt mit Dom und großem mineralogischem Museum. Auch die Bergakademie hat hier ihren Sitz, wo schon Alexander von Humboldt studierte.
Über das nette Oederan gelangt man schließlich nach Chemnitz. Obwohl die Innenstadt größtenteils zerstört wurde, liegt hier Europas größtes Jugendstilviertel, das ein wenig Nostalgie aufkommen lässt. Neben dem riesigem Karl-Marx-Denkmal beeindruckt auch der versteinerte Wald.

















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