Ich war unterwegs … auf dem Drahthandelsweg von Lüdenscheid nach Altena. Der liegt im Sauerland, in Südwestfalen, um genau zu sein, das sich selbst als Wasser-Eisen-Land bezeichnet. In Altena befand sich früher das Zentrum der Drahtindustrie; der 32 Kilometer lange Drahthandelsweg verlief von Lüdenscheid über Altena nach Iserlohn. Ihn benutzten die Reidemeister, die Drahtzieher, um ihre Drahtrollen per Pferdekarren zur Weiterverarbeitung nach Iserlohn zu bringen. Gelegentlich mussten sie auch zu Fuß gehen. Kein Spaß, wenn man bedenkt, dass so Drahtrollen 30 kg wogen! In Iserlohn wurden aus dem Draht dann Nadeln, Ösen, Angelhaken und Ketten hergestellt. Der Drahthandelsweg stellte eine direkte Verbindung mit den großen Handelsplätzen Dortmund, Soest und Unna her.
Beginnen kann man ihn in Lüdenscheid am Bahnhof; bald darauf trifft man auf den Friedhof, wo alte Drahtfabrikantendynastien beerdigt sind.
Der Weg führt weiter vorbei am Rahnedebach, durch Feld, Wald und Wiese.
Highlight der Tour ist die idyllisch gelegene Fuelbecketalsperre.
Nach 18 Kilometern durchs Sauerland kommt man in Altena an. Über einen aussichtsreichen Höhenweg gelangt man zum Deutschen Drahtmuseum.
Im Deutschen Drahtmuseum sind nicht nur alte Maschinen ausgestellt, mit denen die Drahtzieher den dicken zu immer feinerem Draht zogen. Auch kann man vielerlei Produkte besichtigen, die nur mithilfe von Draht funktionieren bzw. Kunstobjekte, die Draht als Basis haben.
Ferner ist Altena Sitz der ältesten Jugendherberge der Welt, die Richard Schirrmann im Jahre 1914 auf der sehr sehenswerten Burg Altena einrichtete. Auch diese beherbergt spannende Museen zur Regionalgeschichte, zum Alltag von Rittern, Bauern und Handwerkern, und die Ursprungsherberge im Originalzustand.
Doch nicht nur drinnen, sondern auch draußen macht die Burg was her. Vom Turm aus hat man einen fantastischen Blick ins Lennetal.
Besonders spektakulär ist die Burg natürlich bei Nacht …





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